Pferde und Wölfe – Links und Lesetipps
Ist Isegrims Rückkehr ein Grund zur Sorge?
Inwieweit Wölfe unseren Pferden gefährlich werden können und wie geeignete Schutzmaßnahmen aussehen sollten, damit beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe unseres Magazins für LAG-Mitglieder, der „LAGebericht” 1/2021.
Wölfe sind in Deutschland definitiv auf dem Vormarsch und besiedeln immer mehr Regionen. Zeitgleich mit dem Erscheinen der großen Beutegreifern auf der Bildfläche tauchen in den Medien und in der Gerüchteküche meist Schauergeschichten von gerissenen Nutztieren auf. Auch Übergriffe auf Pferde – einige tödlich – hat es inzwischen gegeben. Besorgte Pferdehaltende fragen sich:
- Werden Wolfsübergriffe auf Equiden eine seltene Ausnahme bleiben?
- Können Pferde sich selbst schützen? Nicht zuletzt die Koevolution mit Wölfen hat sie schließlich zu dem gemacht, was sie sind: wachsame, schnellläufige Fluchttiere, die sich zu ihrem Schutz in Herdenverbänden gut organisieren und sich mit harten, kraftvollen Tritten sehr gut wehren können.
- Oder brauchen alle Weiden und Ausläufe in Zukunft wolfsabwehrende Zäune? Und wie müssen diese beschaffen sein, damit sie wirken?
Am besten machen Sie sich selbst ein Bild. Dabei helfen die Link- und Lesetipps, die LAGebericht-Redakteurin Marion Krobb bei ihrer umfangreichen Recherche im Netz gesammelt hat:
Herdenschutz und wolfsabweisende Zäune
Klausnitzer, Ulrich: Zäune für Pferdeweiden. Anforderungen im Wolfsgebiet. 2018.
aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.: Sichere Weidezäune. 2016.
Grüntjens, Theo: Herdenschutz bei Pferden: Stand der Forschung und Erfahrungen aus der Praxis. 2020.
In der sächsischen Lausitz betraten 1998 die ersten Wölfe nach 150 Jahren Abwesenheit Neuland. Der Freistaat Sachsen begegnete ihnen mit Umsicht und einer vorbildlichen Kommunikationspolitik:
Internetseite der AG Herdenschutzhunde
Pferde und Wölfe
Wendorff, Wiebke (HG.): Pferd und Wolf – Alte Bekannte oder neue Gefahr? evipo Verlag, 2015.
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e. V.: Pferd und Wolf. Wege zur Koexistenz. 2015.
Pferdeland Niedersachsen GmbH: Traurige Gewissheit für das Rissgeschehen im Raum Nienburg. Pressemitteilung vom 26.06.2020.
Einer der seltenen Fälle, in denen Wölfe als Schadenverursacher eindeutig genetisch nachgewiesen wurden.
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL): Finanzieller Ausgleich bei einem Nutztierriss. [04.04.2020]
Daraus: „Großpferde, die älter als vier Jahre sind, und Rinder, die älter als zwei Jahre sind, gelten als wehrhaft gegenüber großen Beutegreifern. Deren Selbstschutz gilt als Prävention im Sinne der Voraussetzung für einen Schadensausgleich.”
Wölfe in Deutschland
Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW): Ansprechpartner in den Bundesländern. [04.04.2021]
Liste der Zuständigen für Wolfsmanagement, Monitoring und Herdenschutz
Kramer-Schadt, Stephanie/Wenzler, Moritz/Gras, Pierre/Knauer, Felix: Habitatmodellierung und Abschätzung der potenziellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland. BfN-Skripten 556, 2020.
Hiernach bietet Deutschland geeignete Lebensräume für 700 –1.400 Wolfsrudel.
Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW): Wölfe in Deutschland. Statusbericht 2019/20. 2020.
Derzeit verzeichnet das Wolfsmonitoring in Deutschland 128 Wolfsrudel plus 35 Paare und 10 Einzeltiere.
Wörner, Frank G.: Der Wolf – ein Jagdkonkurrent und Schädling? 2013.
forsa Politik- und Sozialforschung GmbH: Wölfe in Deutschland. 2015.
Ergebnisse aus dieser repräsentativen Befragung: „Die überwiegende Mehrheit (80 %) der Bundesbürger findet es erfreulich, dass der Wolf wieder unsere Landschaft bereichert. […] Der Auffassung, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden, sind 70 Prozent der Bundesbürger.”