Gesund bleiben heißt, Krankheiten vermeiden
Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft sind auch bei Pferden ein gutes Rezept, um gesund zu bleiben. Ein paar sinnvolle präventive (vorbeugende) Maßnahmen helfen, das Risiko eines Parasitenbefalls, von ansteckenden Krankheiten und Verletzungen zu reduzieren.
Wurmprävention bei Pferden
Die Wurmprävention steht ganz oben auf der Liste der vorbeugenden Maßnahmen. Wie und wie oft die Wurmkuren durchzuführen sind, darüber streiten die Gelehrten. Das Wichtigste ist, überhaupt einen fundierten Plan zu haben und diesen konsequent für die ganze Herde umzusetzen. Akzeptabel sind z. B. folgende Konzepte:
- präventiv: mindestens 4 mal jährlich alle Pferde entwurmen
- nachhaltig: 2 mal jährlich alle Pferde, zusätzlich 2 mal jährlich bei Bedarf nach Kotprobe
- zeitgemäß: einmal jährlich die gesamte Herde, zusätzlich bei Bedarf für Einzeltiere nach individueller Kotprobe
Tipp: Immer vor dem Winter sollte jedes Pferd der Herde eine Wurmkur mit Ivermection oder Moxydectin bekommen. Diese ist nämlich auch gegen Magendasseln wirksam.
Notwendige Impfungen für Pferde
Bestimmte Impfungen sind ebenfalls regelmäßig durchzuführen:
- Tetanus: unbedingt mindestens alle 3 Jahre
- Influenza: jährlich empfehlenswert
- Herpes: alle 6 Monate empfehlenswert, insbesondere bei Herden mit trächtigen Stuten
Verletzungen vermeiden in der Pferdehaltung
Verletzungen durch Unfälle sind einer der häufigsten Gründe, warum ein Pferd einen Tierarzt braucht. Oft helfen schon einfache Maßnahmen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren:
- keine spitzen oder scharfkantigen Bauteile herausstehen lassen (z. B. Nägel, Schrauben, Drahtenden, Torverschlüsse etc.)
- Halfter mit Sicherheitsfunktion verwenden
- pferdegerecht einzäunen, d. h. auf Stabilität und Sichtbarkeit achten, Draht und Knotengitter vermeiden!
- Trittsicherheit fördern, z. B. durch Propriozeptions-Training, wobei das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken gefördert wird (Dafür sind z. B. unterschiedliche Bodenbeläge und Kletterhügel sehr nützlich.)
Bei einem Notfall im Pferdestall
Passiert doch mal etwas, hilft es, gut vorbereitet zu sein. Wo ist der Equiden-Pass, wo die Telefonnummer vom Tierarzt? Womit kann schnell eine Blutung gestillt werden? Im Notfall ist keine Zeit zum Suchen. Deshalb empfiehlt die LAG, die folgenden Dinge immer griffbereit zu haben:
- Notfallplan mit Kontaktdaten von Tierärzten, Hufschmieden, Stallbetreiber und Pferdebsitzern
- Stall-Apotheke mit Fieberthermometer, sauber verpackten Wundabdeckungen, Bandagen, Hufschuh, Desinfektionsmittel etc.
- Equiden-Pässe von allen Pferden
Getrennt von der Gruppe
Ist ein Pferd krank oder verletzt, kann ausnahmsweise die Trennung von der Herde sinnvoll oder notwendig sein. Auch für kranke Pferde sind Bewegung und Sozialkontakte wichtig. Daher ist eine separate (Paddock-)Box als „Krankenstation” ideal. Dort kann das betroffene Pferd sich frei bewegen und den Rest der Herde zumindest zeitweise sehen, hören und riechen.
Damit der Tierarzt den Patienten in Ruhe untersuchen und behandeln kann, braucht er einen möglichst ebenen überdachten und beleuchteten Platz. Der ist übrigens auch für die allgemeine Pflege des Pferdes nützlich.